Laufende Projekte

„Democracy will win“ – Vortragsreise durch die USA und Kanada im Herbst 2019

Meine am 20. September 2019 in New York beginnende Vortragsreise wird mich durch einige Regionen meines politisch derzeit tief gespaltenen Geburtslandes USA führen, wo der Wahlkampf um die Präsidentschaft 2020 bereits in vollem Gange ist. Nach der bereits im vergangenen Mai in der Residenz des deutschen Generalkonsuls in Los Angeles absolvierten Premiere des Vortrags Democracy will win, werde ich im Herbst in einem Dutzend Städten zuerst an der Ostküste, dann in den „Heartlands“ und gegen Ende an der Westküste mit demselben Vortrag auftreten. Dazu werde ich Lesungen aus den ins Englische übersetzten Kapiteln meines neuesten Buches Das Weiße Haus des Exils anbieten. Meine Gastgeber sind Universitäten, Colleges, Akademien und Kulturinstitute und möglichst viele Highschools.

Die einzelnen Stationen:

20. September: New York City, GANY
23. und 24. September: Brandeis University, Waltham MA
26. September: Denver CO
27. September: Kansas City MO, Goethe Pop Up
1. Oktober: Washington DC, Library of Congress
4. Oktober: Portland OR, German Studies Association
8. Oktober: Los Angeles CA, Thomas Mann House
9. Oktober: Long Beach CA, Cal State University
10. Oktober: Berkeley CA, Institute of European Studies
12. Oktober: San Francisco CA, Litquake
15.–25. Oktober: Dartmouth College, Hanover MA
29. Oktober: Toronto, International Festival of Authors

Der Vortrag beginnt mit den Worten:
“Already at an early age as a child born in the US I could feel — at first atmospherically and later more and more consciously — the deep democratic conviction of my parents and grandparents. In their American exile they had soon adopted the basic nature of the American constitution from 1787, the oldest one in the world. The first words of its preamble had quickly become ingrained: We the people of the United States. It was not about ‘Our Nation’ or ‘Our Country’, not about some superindividual, ideologically abstract, hierarchically ordered stately entity demanding obedience and submission and even less about an ethnic community. At its center instead was the free union of free, individual people: We the people.

Da ich als Fellow des Thomas Mann House in Pacific Palisades (LA) für den transatlantischen Dialog in Sinne des kulturpolitischen Konzepts der deutschen Bundesregierung eintrete und damit auch quer durch die USA um interdisziplinäre Gesprächspartner („Counterparts) der deutschen Fellows im Thomas Mann House werbe, werde ich auf meiner Reise den Schwerpunkt immer auf den Dialog legen. Damit meine ich insbesondere den Erfahrungsdialog. Das Hauptmerkmal dieses aus der Schatzkammer ältester religiöser Kulturtraditionen stammenden, aber grundsätzlich auch auf jeden säkulären Bereich übertragbaren Konzepts ist, dass ein verbindender Dialog nicht in erster Linie interessengeleitet ist, sondern auf selbsterfahrenen Werten basiert. Das Ziel ist eine durch innehaltende meditative Stille erwirkte introspektive Überprüfung und Reflexion der eigenen Werteskala und der inneren Anbindung an Grundhaltungen und Überzeugungen als Spiegel der authentischen, eigenen Identität. Je stärker damit eine solche innere Festigung erreicht wird, desto größer wird erfahrungsgemäß auch die Bereitschaft, sich auf Menschen anderer, auch konträrer geistiger Provenienz einzulassen und diese als vollwertige Dialogpartner ernst zu nehmen und über ein empathisches Verstehen Ansätze zu (auch politisch) gemeinsamen, verbindenden Interessen zu erreichen (vgl. www.weltkloster.de/Weltkloster).

Bei meinen Highschool-Besuchen werde ich mir die Interessen, Hoffnungen, Ängste und Nöte der Halbwüchsigen auch auf gesellschaftspolitischer Ebene anhören. Ein besonderes Ohr werde ich haben für etwaige Traumatisierungen und Verängstigungen durch miterlebte Gewaltakte oder durch zu Massakern führende Angriffe durch Waffen auf ihre eigene oder auf andere Schulen. Wieweit gehören die betreffenden Schüler zu den US-weiten, tief ins Politische gehenden Protestaktionen von Kindern und Jugendlichen gegen die verantwortungslos laschen Waffengesetze in den USA, für den Klimaschutz und für andere dringende Reformbestrebungen? Sind doch gerade diese Heranwachsenden diejenigen, die als baldiges zukünftiges Wählerpotential die Geschicke ihres Landes mitbestimmen werden.

Verlauf und Ergebnis der ganzen, sicher besonders politisch hochspannenden USA-Reise werden in einem Blog tagebuchartig festgehalten.

Zum Blog

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat mir für die Vortragsreise ein Zitat mit auf dem Weg gegeben

Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier

„Atlanticism was an American creation that saved and protected Europe in unprecedented circumstances. In the currently unfolding global competition much will depend on Europe to keep Atlanticism alive in the vital interest of both Europe and the United States. Atlanticism will require political wisdom on both sides, irrespective of moments of discord and even rivalry. It will also require a dialogue that enriches people on both sides. We must not become strangers in each other’s eyes.”

Foto: Bundesregierung/Steffen Kugler